- Presse
- Presseaussendungen
- Kapsch TrafficCom – Ergebnisse für das …
Kapsch TrafficCom – Ergebnisse für das erste Halbjahr 2020/21.
Headlines.
- Spezialeffekte belasten das EBIT:
- Anpassungen von Projektmargen und Drohverlustrückstellungen: EUR 32 Mio.
- Firmenwertabwertung: EUR 21 Mio.
- Negative Währungseffekte: EUR 6 Mio.
- Auswirkungen von COVID-19 auf das Geschäft:
- Deutlicher Rückgang des Geschäfts mit On-Board Units
- Vermehrte Verzögerungen bei Ausschreibungen und Auftragserteilungen
- Visibilität in Bezug auf das Neugeschäft nahm deutlich ab
„Es schmerzt mich, das Unternehmen, das ich mit meinem Team praktisch von null aufbauen durfte, nach einer stetigen Aufwärtsentwicklung über die letzten 20 Jahre nun in dieser Verfassung zu sehen. Klar ist, wie wichtig es war, bereits vor dem Sommer ein Programm ins Leben zu rufen, um sowohl kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen zu definieren als auch die Basis für nachhaltiges Wachstum zu schaffen“, so Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2019/20 | H1 2020/21 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 359,2 | 257,5 | -28,3 % |
EBIT | 8,8 | -57,8 | > -100 % |
EBIT-Marge | 2,4 % | -22,5 % | -24,9 % |
Periodenergebnis, den Anteilseignern zurechenbar | 2,3 | -54,0 | > -100 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) | 0,10 | -4,15 | > -100 % |
Wien, 18. November 2020 – Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs erreichte der Umsatz EUR 257 Mio. (-28 %). Ein wesentlicher Grund für den Umsatzrückgang ist, dass im Vergleichszeitraum noch einige Maut-Großprojekte, die mittlerweile beendet sind, EUR 64 Mio. zum Umsatz beigetragen haben. Dabei handelte es sich um die kundenseitig vorzeitig gekündigten Mautprojekte in Deutschland, den ausgelaufenen Mautvertrag in Tschechien und die abgeschlossene Errichtung des bulgarischen Mautsystems. Der Wegfall dieser umsatzstarken Projekte konnte im laufenden Geschäftsjahr nicht durch Neugeschäft kompensiert werden. COVID-19 bedingte Verzögerungen bei Ausschreibungen und Auftragserteilungen spielten dabei eine erhebliche Rolle.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) war mit EUR -58 Mio. negativ (Vorjahr: EUR 9 Mio.), was einer EBIT-Marge von -22 % (Vorjahr: 2 %) entspricht. Für die negative EBIT-Entwicklung im ersten Halbjahr 2020/21 gab es eine Reihe von Gründen, die wesentlichsten sind:
- Wertminderungen von langfristigen Vermögenswerten: Basierend auf aktualisierten Schätzungen hat Kapsch TrafficCom die Werthaltigkeit langfristiger Vermögenswerte einer kritischen Prüfung unterzogen. Als Konsequenz dieser Maßnahme wurden Wertminderungen von Firmenwerten in Höhe von EUR 21 Mio. und weiteren immateriellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 3 Mio. vorgenommen.
- Anpassung von Projektmargen und Drohverlustrückstellungen: Bei einigen Projekten, insbesondere in Nordamerika, wurden die Projektmargen angepasst und Drohverlustrückstellungen gebildet. Dies wirkte sich in Summe mit rund EUR 32 Mio. negativ auf das EBIT aus.
- Auswirkungen von COVID-19: Die Umsätze im profitablen Komponentengeschäft litten stark unter dem gesunkenen Verkehrsaufkommen. Auch das Errichtungsgeschäft litt unter verzögerten oder aufgeschobenen Ausschreibungen.
- Operative Währungseffekte: Die operativen Währungseffekte (netto) waren im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahrs mit EUR 6 Mio. negativ (Vorjahr: EUR +1 Mio.). Dafür waren im Wesentlichen die Wechselkurse des US-Dollar (USD) und der schwedischen Krone (SEK) gegenüber dem Euro (EUR) verantwortlich.
Das Finanzergebnis im ersten Halbjahr betrug EUR -8 Mio. und lag um rund EUR 3 Mio. unter dem Vorjahreswert. Der Steuerertrag machte EUR 11 Mio. (Vorjahr: EUR -1 Mio.) aus.
Das den Anteilseignern zurechenbare Periodenergebnis für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs ging auf EUR -54 Mio. zurück (Vorjahr: EUR 2 Mio.), was einem Ergebnis je Aktie von EUR -4,15 (Vorjahr: EUR 0,18) entspricht.
Der Free Cashflow betrug EUR -30 Mio. und lag deutlich unter dem Wert in der Vergleichsperiode des Vorjahrs (EUR -18 Mio.). Während der Wert im ersten Quartal 2020/21 mit EUR -26,6 Mio. stark negativ war, konnte das Minus des zweiten Quartals auf EUR -3,4 Mio. reduziert werden. Die Nettoverschuldung erreichte am 30. September 2020 einen Wert von EUR 213 Mio. (31. März 2020: Nettoverschuldung von EUR 176 Mio.). Das entspricht einem Verschuldungsgrad von 163 %. Die Eigenkapitalquote betrug 21 % (31. März 2020: 25 %).
Segmentergebnisse.
Im ersten Halbjahr 2020/21 entfielen 74 % des Umsatzes auf das ETC-Segment und 26 % auf das IMS-Segment. Der Umsatz wurde zu 51 % in der Region Europa-Mittlerer Osten-Afrika (EMEA), zu 44 % in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und zu 5 % die Region Asien-Pazifik (APAC) erwirtschaftet.
ETC (Mautsegment). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2019/20 | H1 2020/21 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 281,2 | 190,6 | -32,2 % |
EBIT | 17,5 | -52,1 | > -100 % |
EBIT-Marge | 6,2 % | -27,3 % | -33,6 % |
Im ersten Halbjahr 2020/21 erreichte der ETC-Umsatz EUR 191 Mio. (-32 %). Die bereits eingangs erwähnten, beendeten Großprojekte betrafen durchwegs das Mautsegment in Europa. Hier war folglich ein Umsatzrückgang von 43 % zu verzeichnen. Das ETC-EBIT lag bei EUR -52 Mio. (Vorjahr: EUR 17 Mio.). Dieser Wert inkludiert eine Firmenwertabschreibung in Höhe von EUR 21 Mio. Die EBIT-Marge erreichte -27 % (Vorjahr: 6 %).
IMS (Intelligente Mobilitätslösungen). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2019/20 | H1 2020/21 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 78,1 | 66,9 | -14,3 % |
EBIT | -5,7 | -8,7 | 34,0 % |
EBIT-Marge | -11,1 % | -8,6 % | 2,6 % |
Im ersten Halbjahr 2020/21 erreichte der IMS-Segmentumsatz EUR 67 Mio. (-14 %). Das IMS-EBIT lag bei EUR -6 Mio. und somit über dem Wert des Vorjahrs (EUR -9 Mio.). Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen um 22 % sanken.
Den Bericht über das erste Halbjahr 2020/21 sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie ab heute, 7:35 Uhr (MEZ), unter www.kapsch.net/ktc/ir/downloadcenter.
Kapsch TrafficCom ist ein weltweit anerkannter Anbieter von Verkehrslösungen für eine nachhaltige Mobilität. Innovative Lösungen in den Anwendungsbereichen Maut, Mautdienstleistungen, Verkehrsmanagement und Nachfragemanagement tragen zu einer gesünderen Welt ohne Staus bei.
Kapsch hat in mehr als 50 Ländern rund um den Globus erfolgreich Projekte umgesetzt. Mit One-Stop-Lösungen deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette der Kunden ab, von Komponenten über Design bis zu der Implementierung und dem Betrieb von Systemen.
Als Teil der Kapsch Group, mit Hauptsitz in Wien, verfügt Kapsch TrafficCom über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und ist seit 2007 im Segment Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG) notiert. Im Geschäftsjahr 2019/20 erwirtschafteten rund 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Umsatz von 731,2 Mio. EUR.