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Ergebnisse für das erste Halbjahr 2019/20.
Highlights.
- Umsatz legt in beiden Segmenten weiter zu.
- Region Americas wächst sehr dynamisch.
- Wachstumsinvestitionen (Material- und Personalaufwand) belasten die Profitabilität.
- Beim EBIT sind Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Kündigung der deutschen Infrastrukturabgabe und mit dem Mautprojekt in Tschechien zu berücksichtigen.
“Wie schon in den letzten Geschäftsjahren müssen wir auch heuer von einem durchwachsenen ersten Halbjahr sprechen. Während die Umsatzentwicklung durchaus positiv war, enttäuschte die Profitabilität. Bei genauerem Hinsehen gibt es zwar gute Gründe für den Gewinnrückgang, sodass ich absolut nicht besorgt bin; zufrieden bin ich aber auch nicht“, so Georg Kapsch, CEO von Kapsch TrafficCom.
Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2018/19 | H1 2019/20 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 335,8 | 359,2 | +7,0 % |
EBIT | 17,8 | 8,8 | -50,6 % |
EBIT-Marge | 5,3 % | 2,4 % | -2,9 %p |
Periodenergebnis | 8,4 | 2,3 | -72,1 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) | 0,70 | 0,18 | -74,8 % |
Wien, 20. November 2019 – Die heute von Kapsch TrafficCom veröffentlichten finalen Ergebnisse für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 weichen nicht wesentlich von den am 14. Oktober 2019 bekannt gegebenen Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) ab.
Es gelang, das Konzernwachstum weiter voranzutreiben. Der Umsatz legte auf EUR 359,2 Mio. (+7,0 %) zu. Diese positive Entwicklung wurde von beiden Segmenten getragen. Es war die Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) die mit +27,5 % das Wachstum trieb. Der EMEA-Umsatz (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) blieb konstant (+0,1 %). In der kleinsten Vertriebsregion, APAC (Asien-Pazifik), ging der Umsatz um 29,6 % zurück. Einige Errichtungsprojekte liefen aus und bei der Abnahme von Komponenten durch Kunden gab es zeitliche Verschiebungen.
Das EBIT lag bei EUR 8,8 Mio. (-50,6 %), was einer EBIT-Marge von 2,4 % (Vorjahr: 5,3 %) entspricht. Bei dieser Betrachtung müssen Einmaleffekte berücksichtigt werden:
- Im Zusammenhang mit der deutschen Infrastrukturabgabe:
Aufgrund der frühzeitigen Kündigung musste das Unternehmen Vertragsanbahnungskosten in Höhe von EUR 4,2 Mio. abschreiben.
- Im Zusammenhang mit dem Mautprojekt in Tschechien:
Der Vertrag läuft im dritten Quartal des Geschäftsjahres aus. Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht en bloc vom designierten Betreiber angestellt werden, hat das Unternehmen EUR 0,9 Mio. für Abfertigungen rückgestellt.
Exklusive dieser Einmaleffekte hätte das EBIT des ersten Halbjahres EUR 13,9 Mio. betragen (Vorjahr: EUR 17,8 Mio.).
Hauptgründe für die geringere Profitabilität sind Investitionen in weiteres Wachstum, nämlich in der Form von:
- Materialaufwand.
Das Errichtungsgeschäft – insbesondere im ETC-Segment – entwickelte sich im ersten Halbjahr 2019/20 sehr positiv, verlangte aber einen vergleichsweise hohen Materialeinsatz (das heißt: gestiegene Materialkosten). Die neu errichteten Systeme müssen aber in weiterer Folge betrieben werden, was für Kapsch TrafficCom mittelfristig zusätzliches Umsatzpotenzial bietet.
- Personalaufwand.
Da das Geschäft in Nordamerika stark wächst, muss Kapsch TrafficCom kräftig rekrutieren, um das sich bietende Marktpotenzial bestmöglich nutzen zu können. Im ersten Halbjahr stieg der Mitarbeiterstand in den USA (exklusive der Smart Parking Tochter Streetline) um rund 70 Personen auf in Summe 714.
Das Finanzergebnis im ersten Halbjahr betrug EUR -4,4 Mio. und war um EUR 1,4 Mio. besser als der Vorjahreswert. Der Steueraufwand betrug EUR 1,3 Mio. (Vorjahr: EUR 3,6 Mio.).
Das Periodenergebnis lag bei EUR 2,3 Mio. (Vorjahr: EUR 8,4 Mio.), was einem Ergebnis je Aktie von EUR 0,18 (Vorjahr: EUR 0,70) entspricht.
Der weitere Anstieg des Nettoumlaufvermögens im ersten Halbjahr 2019/20 ist ein wichtiger Indikator für die anhaltend hohe Dynamik im Bereich der Errichtungsprojekte – also grundsätzlich eine positive Entwicklung. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch der Free Cashflow von EUR -17,8 Mio. (Vorjahr: EUR -19,9 Mio.) zu bewerten. Aufgrund des negativen Free Cashflows, der Dividendenausschüttung (EUR -19,5 Mio.) und vor allem der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 (EUR -49,2 Mio.) stieg die Nettoverschuldung auf EUR 169,0 Mio. (31. März 2019: Nettoverschuldung von EUR 73,5 Mio.). Die Eigenkapitalquote war trotz allem zufriedenstellend bei 33,9 % (31. März 2019: 38,2 %).
Segmentergebnisse.
Im ersten Halbjahr 2019/20 entfielen 78,3 % des Umsatzes auf das ETC-Segment und 21,7 % auf das IMS-Segment. Der Umsatz wurde zu 57,5 % in der Region Europa-Mittlerer Osten-Afrika (EMEA), zu 38,2 % in der Region Americas (Nord-, Mittel- und Südamerika) und zu 4,3 % die Region Asien-Pazifik (APAC) erwirtschaftet.
ETC (Mautsegment). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2018/19 | H1 2019/20 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 262,1 | 281,2 | +7,3 % |
EBIT | 24,8 | 17,5 | -29,5 % |
EBIT-Marge | 9,5 % | 6,2 % | -3,2 %p |
Im ersten Halbjahr 2019/20 erreichte der ETC-Umsatz EUR 281,2 Mio. (+7,3 %). Besonders stark entwickelte sich das Errichtungsgeschäft in den Regionen Americas (+87,4 %) und EMEA (+43,3 %). Demgegenüber sanken die Umsätze aus dem Betrieb von Mautsystemen (‑9,1 %), vorwiegend aufgrund des geringeren Leistungsumfangs in Polen. Nach Auslaufen unseres (alten) Vertrags am 2. November 2018 unterstützt Kapsch TrafficCom ab dem 3. November 2018 den Betrieb des Mautsystems für weitere 27 Monate.
Das ETC-EBIT lag bei EUR 17,5 Mio. (-29,5 %). Die EBIT-Marge erreichte 6,2 % (Vorjahr: 9,5 %). Im ersten Halbjahr 2019/20 verkaufte Kapsch TrafficCom 6,3 Millionen On-Board Units (Vorjahr: 6,8 Millionen). Die Stückzahlen sanken in den Regionen Americas – bei einem gleichzeitig höherwertigen Produktmix – und APAC. Dort gab es zeitliche Verschiebungen bei Bestellungen.
IMS (Intelligente Mobilitätslösungen). Wenn nicht anders angegeben, alle Werte in EUR Mio. | H1 2018/19 | H1 2019/20 | +/- |
---|---|---|---|
Umsatz | 73,7 | 78,1 | +5,9 % |
EBIT | -7,01 | -8,7 | -23,9 % |
EBIT-Marge | -9,5 % | -11,1 % | -1,6 %p |
Im ersten Halbjahr 2019/20 erreichte der Segmentumsatz EUR 78,1 Mio. (+5,9 %). Ausschlaggebend dafür waren höhere Betriebsumsätze in der Region Americas und Errichtungsumsätze, die in der Region APAC kräftig stiegen und somit einen Rückgang in der Region EMEA mehr als ausgleichen konnten.
Das IMS-EBIT lag bei EUR -8,7 Mio. und somit unter dem Wert des Vorjahres (EUR -7,0 Mio.).
Der wieder einmal anstehende Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit) sollte keinen nennenswerten Einfluss auf die Ergebnisse von Kapsch TrafficCom haben. Der dortige Umsatz des Unternehmens bewegt sich im einstelligen Millionenbereich.
Den Bericht über das erste Halbjahr 2019/20 sowie weitere Materialien zu den Ergebnissen finden Sie unter www.kapsch.net/ktc/ir/downloadcenter.
Kapsch TrafficCom ist ein Anbieter von Intelligenten Verkehrssystemen in den Bereichen Mauteinhebung, Verkehrsmanagement, Smart Urban Mobility, Verkehrssicherheit und vernetzte Fahrzeuge. Kapsch TrafficCom deckt mit durchgängigen Lösungen die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Kunden aus einer Hand ab: von Komponenten über Design bis zur Errichtung und dem Betrieb von Systemen. Die Mobilitätslösungen von Kapsch TrafficCom helfen dabei, den Straßenverkehr in Städten und auf Autobahnen sicherer, zuverlässiger, effizienter und komfortabler zu machen sowie die Umweltbelastung zu reduzieren.
Durch eine Vielzahl an erfolgreichen Projekten in mehr als 50 Ländern rund um den Globus hat sich Kapsch TrafficCom als anerkannter Anbieter intelligenter Verkehrssysteme etabliert. Als Teil der Kapsch Group verfügt Kapsch TrafficCom, mit Hauptsitz in Wien, über Tochtergesellschaften und Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und ist seit 2007 im Prime Market der Wiener Börse (Symbol: KTCG) notiert. Die rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kapsch TrafficCom erwirtschafteten im Wirtschaftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 738 Mio. EUR.