Wie Behörden die öffentliche Akzeptanz von Straßenbenutzungsgebühren gewinnen können
Weil die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen weltweit weiterhin exponentiell ansteigt, suchen Regierungen nach Möglichkeiten, die sinkenden Einnahmen aus der Kraftstoffsteuer zu ersetzen. Straßenbenutzungsgebühren - die den Fahrzeugtyp und die gefahrene Strecke berücksichtigen - scheinen eine gute Alternative zu sein. Die öffentliche Akzeptanz solcher Systeme hängt jedoch davon ab, wie sie umgesetzt werden und wie viel greifbaren Nutzen sie den VerkehrsteilnehmerInnen bieten können, sagt Justin Hamilton, Director Location Based Charging bei Kapsch TrafficCom.
Die Revolution der Elektrofahrzeuge hat begonnen. Zumindest in Norwegen - bis 2022 werden hier 90 % aller Neuwagenverkäufe auf Elektrofahrzeuge entfallen. In anderen Ländern dauert es zwar länger, aber der Trend zeichnet sich klar ab. Das Vereinigte Königreich zum Beispiel hat sich das Jahr 2030 als Datum für das Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen gesetzt, und viele weitere Länder folgen diesem Beispiel.
Ein notwendiger Wandel: aber ein großer Umbruch für die staatliche Finanzierung
Die Einführung von Elektrofahrzeugen verspricht mehr Nachhaltigkeit im Verkehr (abhängig von der Effizienz der Fahrzeuge und den Energiequellen, die zum Aufladen der Fahrzeuge genutzt werden). Allerdings stellen Elektrofahrzeuge die Regierungen auch vor große Herausforderungen - insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung von Infrastrukturprojekten und die Instandhaltung bestehender Straßennetze. Dies liegt daran, dass Elektrofahrzeuge die Einnahmen aus der Kraftstoffsteuer in nur wenigen Jahren drastisch reduzieren werden, während sie gleichzeitig dieselbe Abnutzung der Straßen verursachen wie alle anderen Fahrzeuge.
Eine Möglichkeit für die Regierungen, dieses wachsende Loch in ihren Haushalten zu stopfen, ist die Einführung einer neuen Finanzierungsmethode, der so genannten Straßenbenutzungsgebühren (Road User Charging, RUC). Dabei werden die von den AutofahrerInnen mit ihren Fahrzeugen zurückgelegten Strecken sowie die Art und der Emissionsstatus der Fahrzeuge berücksichtigt und entsprechende Gebühren erhoben.
Bei der Umsetzung von Straßenbenutzungsgebühren gibt es natürlich einige technische Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Bezug auf den Datenschutz und die Integrität der Nutzerdaten. Viele europäische Länder haben jedoch bereits eine entfernungsabhängige Gebührenerhebung für schwere Nutzfahrzeuge (Lkw) eingeführt, die viele der technischen Bausteine liefern kann, die für eine umfassendere Lösung für die Personenkraftwagen (Pkw) benötigt werden.
Es ist aber nicht die Technologie, die die größte Hürde für die Einführung von Straßenbenutzungsgebühren darstellt, sondern vielmehr die öffentliche Akzeptanz. Zwar wurden in den Vereinigten Staaten und anderswo mehrere Systeme für Straßenbenutzungsgebühren erprobt, doch wurde bisher kein einziges in großem Maßstab eingeführt - zum Teil, weil es an der Akzeptanz der Öffentlichkeit mangelt.
5 Wege wie die öffentliche Akzeptanz von Straßenbenutzungsgebühr gewonnen werden kann
Um sowohl die öffentliche Akzeptanz als auch die technologischen Herausforderungen von Straßenbenutzungsgebühren zu bewältigen, müssen die Behörden den tatsächlichen und dauerhaften Wert solcher Systeme für die VerkehrsteilnehmerInnen aufzeigen und den VerkehrsteilnehmerInnen gleichzeitig die Sicherheit geben, dass die Änderungen fair und auf einfache und bequeme Weise durchgeführt werden. Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden:
- Integration mit bestehenden Mobilitäts- und Mehrwertdiensten zur Verbesserung des Komforts und der Kosteneffizienz für die VerkehrsteilnehmerInnen Um die Akzeptanz der Öffentlichkeit für Straßenbenutzungsgebühren zu maximieren, muss eine enge Verbindung und Integration mit bestehenden Diensten bestehen, aus denen die FahrerInnen bereits einen echten Nutzen ziehen. Beispiele hierfür könnten Mobilitäts-, Zahlungs- und Navigationswerkzeuge oder Apps sein, die auf dem Smartphone der NutzerInnen und/oder dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs bereitgestellt werden. Solche Integrationen würden auch vielfältigere und wettbewerbsfähigere Geschäftsmodelle ermöglichen, die auf Abonnementgebühren statt auf Gebühren für einzelne Dienste beruhen.
- Straßenbenutzungsgebühren für die FahrerInenn mühelos und inklusiv machen Um die Einführung von Straßenbenutzungsgebühren zu beschleunigen, muss der Wechsel für die FahrerInnen so nahtlos und einfach wie möglich sein. Dies bedeutet, dass technologische Lösungen die bestehende Infrastruktur und Datenquellen nutzen müssen, wo immer dies möglich ist, z. B. das Smartphone der NutzerInnen, Telematik- und/oder Diagnosegeräte und das Fahrzeug selbst.
- Vertrauen der VerkehrsteilnehmerInnen durch faire, genaue und transparente Gebührenerhebung gewinnen Die öffentliche Akzeptanz von Straßenbenutzungsgebühren setzt voraus, dass die Behörden jederzeit eine faire Gebührenerhebung gewährleisten. Dies bedeutet, dass technologische Lösungen in der Lage sein müssen, Fahrzeuge zu identifizieren und zu kategorisieren und die richtigen Gebühren zu erheben, und zwar mit einem extrem hohen Maß an Genauigkeit. Darüber hinaus müssen die Behörden, die das Vertrauen der Öffentlichkeit gewinnen wollen, mit den AutofahrerInnen klar und transparent kommunizieren, insbesondere in Bezug auf die Funktionsweise der Gebühren, die Höhe der Gebühren und die Art und Weise, wie und wann die Zahlung zu erfolgen hat.
- Schutz der Daten der FahrerInnen von Anfang bis Ende Um Vertrauen und Akzeptanz zu gewinnen, müssen alle von Fahrzeugen, Mobiltelefonen und anderen Geräten gesammelten Daten von Anfang bis Ende geschützt und anonymisiert werden.
- Unterstützung der "bürgernahen" Mobilität Über alle Altersgruppen und Demografien hinweg ändern sich die Erwartungen an die Technologie ständig. Das bedeutet, dass die Lösungen für Straßenbenutzungsgebühren nahtlos in andere aufkommende Mobilitätslösungen integriert werden müssen, die den Nutzen und den Komfort bei allen VerkehrsteilnehmerInnen verbessern. Durch die nahtlose Integration mit Verkehrsmanagementsystemen, städtischen Mautsystemen, öffentlichen Verkehrssystemen und Mobility-as-a-Service (MaaS)-Diensten können die Lösungen für Straßenbenutzungsgebühren den BürgerInnen helfen, die besten Verkehrsmittel für ihre Fahrten zu wählen, und zwar auf der Grundlage genauer Informationen über Fahrzeiten, Kosten und mehr. Integrierte Straßenbenutzungsgebühren - und Mobilitätsmanagementsysteme sorgen nicht nur für eine bessere Mobilität der BürgerInnen, sondern helfen den Behörden auch dabei, Staus zu verringern, die Luftqualität zu verbessern und die künftige Nachfrage in ihren Verkehrsnetzen zu steuern.
KapschTrafficCom: Damit Straßenbenutzungsgebühren für Behörden und FahrerInnen funktionieren
Die Lösungen von Kapsch TrafficCom helfen den Behörden, neue Werte für die AutofahrerInnen zu schaffen und die Akzeptanz und Einführung von Straßenbenutzungsgebühren zu fördern. Durch unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Mauterhebung, sowohl als Produkt- als auch als Dienstleistungsanbieter, ermöglichen wir die Entwicklung einer neuen Generation von Lösungen, die das Nutzen für die VerkehrsteilnehmerInnen deutlich verbessern. Darüber hinaus können unsere Lösungen für Straßenbenutzungsgebühren vollständig in unser breites Portfolio an Verkehrs- und Nachfragesteuerungsdiensten integriert werden, die es den Behörden ermöglichen, den Verkehrsfluss zu beschleunigen, die durch den zähen Verkehr verursachten Emissionen zu reduzieren und gerechtere Gebührenmodelle auf der Grundlage dynamischer Preise zu entwickeln.
Kapsch TrafficCom blickt auf eine lange Geschichte von Innovationen im Bereich Verkehr und Straßenbenutzungsgebühren zurück. In den 1990er Jahren haben wir das erste barrierefreie und elektronische Multi-Lane Free Flow Mautsystem in Australien eingeführt und seitdem mehr als 20 nationale Mautprojekte auf der ganzen Welt umgesetzt. Heute sind wir nach wie vor führend auf dem Markt, wie unser jüngstes landesweites satellitengestütztes (GNSS) Mautsystem für Lkws in Bulgarien beweist, bei dem Standortdaten aus einer Vielzahl von Quellen verwendet werden, die in unserer fortschrittlichen Geo Location Platform verarbeitet werden, um Fahrzeuggebühren genau und zuverlässig zu berechnen und anzuwenden.
Wenn Sie mehr über unsere erstklassigen technologischen Lösungen für die Straßenbenutzungsgebühren, unsere einzigartige Branchenerfahrung und unsere Bereitstellungsfähigkeiten erfahren oder einen Gesprächstermin vereinbaren möchten, besuchen Sie bitte unsere Seite über die Mautlösungen
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